Members of the 2016 excavation season at Ba'ja.
Neues Forschungsprojekt: „Hausgemeinschaften“ von Lebenden und Toten in der Jungsteinzeit
Ausgrabungen in Ba'ja im Süden Jordaniens werden fortgesetzt
Dank einer dreijährigen Förderung der DFG ist es nun möglich, die langjährigen Forschungen in Ba'ja (http://www.exoriente.org/baja/) fortzusetzen. In diesem transdisziplinären Projekt werden wir der Frage nachgehen, wie sich die jungsteinzeitliche Dorfgemeinschaft von Ba'ja vor über 9000 Jahren konstituierte: Wie funktionierten Haushalte? Welche Rolle spielten die Produktion und der Austausch von Dingen? Welchen Einfluss hatten die Ahnen für den Alltag und die Identität der Lebenden? Wie regelten sie Konflikte in dem dicht besiedelten Dorf?
Von der Erforschung der kognitiven Wesensart der frühneolithischen Dorfbewohner von Ba'ja erwarten wir auch Erkenntnisse über Menschen der Gegenwart: Mit der Sesshaftigkeit, dem Beginn von Nahrungs- und Güterproduktion, der sich anbahnenden Kontrolle der Natur und den sich herausbildenden komplexen Ritual- und Symbolwelten entstanden vor mehr als 9000 Jahren im Nahen Osten die Grundzüge eines sozialen und wirtschaftenden Menschentyps, ohne den heutige Lebensweisen nicht existieren würden und zu verstehen sind.
Der transdisziplinäre Forschungsansatz bedingt die Koordination von über 20 Spezialisten. Die Integration von Forschern und Arbeitern aus Jordanien fördert das Bewusstsein für das kulturelle Erbe im Land. Ihre Unterstützung hilft, diese Vielseitigkeit des Projektes zu gewährleisten. Die Grundlagen für das Projekt bilden die Forschungen in Ba'ja, die seit 1999 von ex oriente e.V. gefördert und finanziert wurden. Ohne diese treue Unterstützung der Mitglieder von ex oriente und anderen Spendern wäre es nicht möglich gewesen, die Ausgrabungen über all die Jahre fortzuführen.
Auch die neuen Projektaufgaben sind nicht vollständig durch die Finanzierung der DFG abgesichert. Wir sehen der neuen Forschungsphase zu Ba'ja gespannt entgegen und danken für alle bisherigen Unterstützungen.
Informationen zum Forschungsprojekt "Household & Death" (2018-2021) finden Sie hier:
http://www.bajahouseholdanddeath.de
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